Otto Wiese

deutscher Mediziner; Tuberkulosespezialist; betrieb als Chefarzt der Tuberkulosekinderklinik in Landeshut (Schlesien) 1920-1933 bioklimatische Forschungen, u. a. ab 1947 Chefarzt der Tuberkuloseklinik "Sonnenblick" in Marburg/Lahn, später Leiter des Lungensanatoriums in St. Blasien; ab 1947 Hrsg. der Zeitschrift "Der Tuberkulosearzt"

* 28. Dezember 1888 Bonn

† 28. Juli 1954 Köln-Lindenthal

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 17/1958

vom 14. April 1958

Wirken

Otto Wiese wurde am 28. Dez. 1888 in Bonn am Rhein geboren. Er studierte Medizin, promovierte zum Dr. med. und spezialisierte sich dann auf Kinderkrankheiten und Tuberkuloseforschung. Als Leiter einer Lungenheilstätte in Schlesien betrieb W. 15 Jahre lang bioklimatische Forschungen. Bald nach Anbruch des Dritten Reiches musste er die Leitung der Heilstätte einem SS-Mann überlassen, da er den damaligen Machthabern zu offenherzig war. Von den Ergebnissen seiner damaligen Forschungen profitieren heute die Sowjets, die das Material sofort nach der Besetzung in die Sowjetunion brachten.

Seit dem Jahr 1947 war Professor W. Privatdozent an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Gleichzeitig war er Chefarzt der Tuberkuloseklinik "Sonnenblick" in Marburg/Lahn. Von 1951 - Sommer 1953 leitete er das Lungensanatorium in St. Blasien als Nachfolger des bekannten Lungenspezialisten Prof. Bacmeister.

Die Ergebnisse seiner Forschungen auf dem Gebiet der Tuberkulose, vor allem im ...